Thursday 21 January 2010

Skins - This starts out with Thomas moving into this really shitty apartment...

Skins 3x03: Thomas.

Der spannende Effekt, den ein weiterer, neuer Charakter ohne bereits existierende Bindungen zu anderen Charakteren an diesem Punkt der dritten Staffel hat ist, dass die Beziehungen zwischen den Figuren, die wir die letzten zwei Folgen beobachtet haben, noch keineswegs gefestigt sind. Die Folge ist interessant aufgebaut: wir sehen Thomas, wie er in einem fremden Land in ein leerstehendes Apartment einzieht, es sich so gut wie möglich häuslich einrichtet, wie er versucht, seine Familie im Kongo zu erreichen, in feindlichen Umständen versucht, eine Arbeit zu bekommen, und sofort in eine Katastrophe stolpert: Der Apartmentkomplex, in dem er sich niedergelassen hat, gehört dem Kleinganoven Johnny White, mit dem sich Cook letzte Folge angelegt hat, und der verlangt viel Geld, um seine Präsenz zu dulden. Er lernt die uns bereits bekannten Charakter einer nach dem anderen kennen: erstmals trifft er Pandora und Effy in einer Busstation (Pandoras neu gefundenes Hobby, Drogen, führt dazu, dass er sie zu Effy nach Hause tragen muss, wo wir kurz einen Einblick in Effys persönliches Drama bekommen – Ihre Mutter betrügt ihren Vater). Dann beginnt er einen schlecht bezahlten Job als Reinigungskraft am Roundview College und spricht mit Emily: „You’re the same as your sister. Maybe more pretty“ – was in etwa die freundlichsten Worte sind, die Emily gehört hat, seitdem sie am College begonnen hat.
Schließlich ist es Pandora, die sich Thomas annimmt. Sie nimmt ihn zu ihrer Tante mit (die kurioserweise eine Kettensägensammlung an der Wand hängen hat, die wackness muss in der Familie liegen), die von einem Untermieter eine Marihuana-Plantage geerbt hat – und diese sieht Thomas als Ausweg aus seinem Schuldenberg.
In der Folge wird Thomas zum Facilitator für die storylines der anderen Charaktere. Um Thomas zu helfen, verkaufen sie weed in einer undergroundparty (wiederum stellt sich die Frage: warum ist Naomi dort? Aber manchmal muss die Logik hinter die Zwänge der Handlung zurücktreten). Emily gibt zu, dass sie diejenige war, die Naomi geküsst hat, bloß um zu verhindert, dass diese ein weiteres Mal einfach verschwindet („Fuck sake. She didn’t kiss me okay. I kissed her. I was drunk and someone gave me MDMA and I felt like fucking kissing someone. Satisfied?”), muss aber immer noch auf eine Lüge gegenüber ihrer Zwillingsschwester zurückgreifen (“I didn’t take MDMA that night. I just wanted to kiss you. I want to kiss you NOW.”). Spannenderweise ist es wieder Effy, die diese intime Szene beobachtet – Effy schafft es immer wieder, Zeuge dieser kleinen Momente zu werden, und sie funktioniert als Beobachterin viel besser denn als aktive Teilnehmerin.
Der überzeichnete Showdown, in dem Thomas Johnny White für sich selbst und für den neugefundenen Freund Cook im Chiliessen niederringt, ist eine typische erstsaisonale Auflösung eines Spannungsbogens bei „Skins“: in diesem Zusammenhang könnte man vielleicht diskutieren, ob die Überzeichnung der erwachsenen Charaktere der Serie nutzt oder schadet – aber bei „Skins“ geht es um die kleinen Momente, nicht um die großen Gesten. Die große Party am Ende, auf die sofort die Bestrafung durch Thomas Mutter folgt, die ihren Sohn zurück nach Hause holt, bevor Pandora ihre Unschuld verlieren kann – ist viel gelungener geschrieben.

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