Sunday 24 January 2010

Skins - It should make a difference when someone loves you.

Skins: 3x06 Naomi.

Die drei Dinge, die Lily Loveless in Interviews über Naomi sagt: „She’s headstrong“, „She’s rude to everyone and believe she doesn’t need anybody“ und “she cares about political issues”. Bis “Naomi” wissen wir nicht viel mehr von ihr, außer den Gerüchten, die Katie in der Schule über sie verbreitet hat, und dass ihre Beziehung mit Emily bestenfalls “kompliziert” ist (überhaupt haben wir sie bis jetzt nur durch die Augen der anderen Charaktere, vor allem Emilys, wahrgenommen). Natürlich ist der Sinn an „Skins“ (hence the title), dass wir jedes Mal einen Tag in der Haut der Charaktere verbringen. Meistens verfolgen sie wir vom Aufwachen in irgendeinem Bett bis zum Ende eines bestimmten Events. In den anderen Folgen bleiben sie im Hintergrund, auch wenn sie sich weiterentwickeln, da durch die Beziehungen zwischen den Charakteren niemand isoliert existiert.
Naomi glaubt, keine anderen Menschen zu brauchen, und meistens fühlt sie sich in Gruppenszenen unwohl (außer, wenn sie unter dem Einfluss von Drogen oder Alkohol steht) – umso bezeichnenderweise ist es, dass sie am Anfang dieser Folge in ihrem eigenen Bett neben einem der vielen Mitbewohner aufwacht, die ihre Mutter in ihrem Haus wohnen lässt. Naomis Mutter ist, wie die meisten Elternteile (in der zweiten Generation ist höchstens JJs Mutter eine Ausnahme von der Regeln), dysfunktional und kann ihre eigenen Probleme kaum bewältigen, geschweige denn, bei denen ihrer Tochter helfen. In der Küche diskutiert ihre Mutter mit einer anderen weiblichen Mitbewohnerin, ob eine Banane wegen der Form patriarchal ist (während der Nudist des Hauses ungestört sein Frühstick isst) – und nennt dann Naomi „immature“.
Am College ist es nicht weniger kompliziert. Emily wartet hoffnungsvoll auf sie (ich würde argumentieren, dass sie Naomi nicht stalkt, weil sie dafür zu zurückhaltend ist) – aber wie auch immer, Naomi weicht ihr aus. Erst bei der gemeinsamen Zigarette mit Kieran, dem frustrierten Politikprofessors aus der ersten Folge, scheint sie sich das erste Mal wohl in ihrer eigenen Haut zu fühlen, und ihre Probleme zu kommunizieren. Es passt natürlich zu ihrem Charakter, dass sie sich eher mit einem Erwachsenen anfreundet als mit Emily, aber wie wir im Laufe der Folge herausfinden, ist Kieran nicht der coole, verlässliche Mann, den sie zu brauchen glaubt.
Es ist auch interessant, dass die beiden Menschen, die sich in dieser Folge um Naomi kümmern (oder zumindest mit ihr beschäftigen) die gleiche Idee haben, nämlich dass sie perfekt für den Posten des student president wäre.
Emily: “I don’t get this. why not? You really care about this stuff.”
Naomi: “What stuff?”
Emily: “Equality, environmentalism, feminism, I don’t want to shut my mouth-ism…”
Naomi: “Great. You’re making me sound great.”
Emily: “Come on. You know about politics. You’re always talking about it.”
Naomi: “Emily. We’ve had about three conversations in our entire life so the idea that you know that I’m always talking about anything is a bit ridiculous”
Im Endeffekt bleibt es offen, warum sie wirklich kandidiert: ob es Cooks “Challenge” ist (“You’ve got about as much chance of fucking me as becoming the democratically elected student president of this dump”, oder Emilys pushiness (als sie auf Naomi in ihrem Zimmer wartet, und “Well, you seem to inspire that in me” auf Naomis nicht ganz ernst gemeintes “du nervst” erwidert).
Emily: “Just so you know, my first thought when I see you isn’t “I want to fuck that girl”. We’ve kissed, twice. It was nice. But it’s also nice just being with you. When you’re not being a prick, that is.”
Naomi: “Thanks.”
Emily: “You should run for president cause I think you’d be good at it. It’s that simple, OK?”
Naomi: “OK. And you should stay.”
Emily: “Thanks. I will.”
Am nächsten Morgen wacht Naomi mit der leeren Vodkaflasche in der Hand neben Emily auf und hat für einige Sekunden das erste Mal einen liebevollen Moment (als sie über ihre Haare streicht) – bevor sie zu sich selbst “what are you doing” sagt und flüchtet. In der Schule, während sie Cooks lächerliche Guevarraesque Wahlkampfveranstaltung mit JJ beobachtet, ist es ausgerechnet Freddie, der words of wisdom für sie hat:“It should make differenc when someone love’s you, shouldn’t it?“.
Kierans Vertrauensbruch, als er versucht, sie zu küssen, und ihr nach ihrer entsetzten Reaktion noch einzureden versucht, dass sie das wollte („I wanted to be able to trust you“) wäre in jeder anderen Serie ein schockierender Moment der Grenzüberschreitung, und wahrscheinlich wäre es wichtig, zu reflektieren, warum das bei „Skins“ nicht so ist (weil wir in der ersten Staffel Chris’ Affäre mit seiner Lehrerin nicht als Grenzüberschreitung wahrgenommen haben?). Als sie Kieran im Bett ihrer Mutter findet, ist das nur ein weiterer Schritt (vor allem, da Kieran am Ende immer noch der liebenswerte Ire ist, der zum Glücklichsein nur „regular sex and potatoes“ braucht).
Am Morgen danach wacht Naomi mit Emilys name written all over her face auf (eine geniale Idee, das), und entscheidet endlich, dass sie Emily braucht- Emily realisiert schnell, was Naomi braucht, um sich wohl zu fühlen: sie gibt ihr den Raum, den sie braucht (Naomi ist diejenige, die den Kuss beginnt), und bevor sie miteinander schlafen, relativiert sie, was passiert („I’m all about experiments, me“). Trotzdem läuft Naomi am nächsten Morgen ein weiteres Mal weg.
Emily: “Twice. You’re gonna do this to me twice. Naomi, no. You fucking stop right now.”
Naomi: “What?”
Emily: “Don’t you dare leave me in your bed again.”
Naomi: “I’ve got to go.”
Emily: “I know you Naomi. I know you’re lonely. I think you need someone to want you. Well. I do want you. So be brave and want me back!”
Nachdem sie Kieran und ihre Mutter zusammen erwischt, gibt sie die Idee gänzlich auf, student president zu werden, vor allem, als sie beobachtet, dass die College-PRäsidentin Wahlbetrug gegen Cook betreibt. Sie gibt diese Chance her, for the sake of chaos and destruction (natürlich ist die darauf folgende Anarchie übertrieben, aber auf jeden Fall fun to watch).
Naomi: “Do you ever wish things would be just simple?”
Cook: “Things are simple, and now we get to willy waggle, right?”
[…]
Naomi: “Sorry this isn’t a goer.”
Cook: “Fair enough.”
Naomi: “Is that it? You’re not even gonna try and convince me? Most guys would.”
Cook: “Most guys aren’t me babe. You fancy me, I’m cool with it. So there’s obviously a reason why you don’t fancy me and it’s probably a good one cause, you know, you’re clever.”
Naomi: “You’re a lot nicer than most people think, aren’t you Cook?”
Cook: “Fuck you.”
Naomi: “Fuck you right back.”
Und so beginnt eine wunderbare Freundschaft. Vielleicht. In der nächsten Staffel (interessant, dass bloß Naomi und Pandora sich die Mühe machen, Cook zu verstehen, und ihm eingestehen, mehr zu sein, als bloß die Oberfläche, die er vorspielt.)
Am Ende der Folge bekommt Naomis Mutter einen kurzen Moment der Redemption. Sie sieht ein, dass dieses Umfeld nicht das richtige für ihre Tochter ist, und wirft die anderen Mitbewohner raus. Und sie findet genau die richtigen Worte, die Naomi zum Haus der Fitches bringt: „“The people who make us happy are never the people you expect. So when you find someone, you’ve got to cherish it.”

Statt eines over-the-top happy endings bekommen wir eine perfekt gespielte, emotionale Szene – „holding hands through a cat flap“ – und definitiv noch einen weiten Weg gehen müssen.

Emily: “I’m not gonna open the door. My face is all puffy. I’ve been crying a bit.”
Naomi: “I don’t care. I do need someone: I need someone. You were right.”
Emily: “And..”
Naomi: “And… When I’m with you, I feel like a better person. I feel happier.. Less alone. Less Lonely. But it’s not as simple as that, being with someone.”
Emily: “Isn’t it?”
Naomi: “No. I mean. I don’t know. I mean I don’t think so. I mean. Can’t we just sit like this? For a bit?”
Emily: “Yeah. We can. For a bit.”

Random things:

Bei der Studentenversammlung fragt Naomi Effy nach einem bedeutsamen Blick Freddie’s „What’s going on there“. Gute continuity, wie die beiden einander beobachten, und trotzdem nie wirklich miteinander sprechen.

Die Beschreibung des student president: “We want a student president. This will be a democratically empowered position for a talented individual to proactively seek excellent in matters of student representation” – eine wunderbare Hommage an das Neusprech des Managerialismus.

“You couldn’t make me feel good if you stapled your tongue to my clit and stood on a cement mixer”. I can’t think of ANY other show ever that could deliver such a line.

Emilys Bewerbung für Naomi ist ein wunderbar glattes Blatt, Kierans ist komplett zerknittert. Ein kleines Detail, das alles über die jeweiligen Charaktere aussagt.
Emily: “I can just see it: I’m Naomi, get to know me.”
Naomi: “I thought it was quite catchy.”
Emily: “Well, so is AIDS.”
OILZ. The redeeming thing about the super-awkward “what DO lesbians do in bed” (There’s the power of the google, Naomi)


Nur eine kleine negative Anmerkung: ich weiß, Emilys "du hast mich noch nie irgendwas gefragt"-Ansprache ist eine schöne Ergänzung, aber in Wirklichkeit hat Naomi bis jetzt kaum etwas anderes getan, als sie Dinge zu fragen ("why does your sister think I'M gay", "You're gay?", "You haven't thought this through, have you", und natürlich "What DO lesbians do in bed?").

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