Tuesday 5 January 2010

Dollhouse - I made me.

Dollhouse: 2x09 Stop Loss.

Ms Lonelyhearts / Roger


Die Idee, Adelles Krise ausgerechnet mit dem Ende von Victors Vertrag zu verbinden, und sie dadurch am Beginn dieser Folge am verletztlichsten zu zeigen, nämlich zurückgewiesen von der einen Person, die dazu unfähig sein sollte – oh “Dollhouse”. Wo Echo mit jeder weiteren Stunde im Dollhouse stärker wird, weil sie lernt, ihre imprints zu nutzen, schleicht sich Victors undying love für Sierra jetzt sogar in seine Engagements: „. It would be dishonourable of me to let this go on any further. There is someone else. I’ve fallen in love with another woman.” / “It’s as if I’ve met this woman in a previous life. As though our love transcends our very being.” An dem Punkt der Zurückweisung ist Adelle schon längst entgleist; sie hat zwar ihr Haus zurück, aber wie sie von Alpha weiß, hat sie es nicht unter Kontrolle, und in dem Moment, in dem Roger sie hängenlässt, verliert sie noch das letzte Stück, das sie ganz unter ihrer Kontrolle glaubte: die Person, die dazu programmiert sein sollte, sie zu lieben (ihr lash-out ist umso brutaler, aber in dieser Konfrontation kann Adelle nicht gewinnen, weil Roger nicht versteht, was sie ihm sagt: „you’re not real“, „this time tomorrow, you’re not going to exist anymore“ – und Rogers Antwort darauf tut mehr weh, als irgendetwas, das sie ihm antun könnte:
“Don’t make up stories. I don’t believe for a second you would ever stoop to the level of those pathetic souls who have to hire your programmable love dolls to get what they need.”

Victor / Anthony

Topher, nachdem er offensichtlich den fall-out von “Belonging” hinter sich gebracht hat und alles wieder unicorns und rainbows ist, darf sich wieder Illusion hingeben, dass der magic chair Gutes tun kann: Hier bekommt Anthony seinen Körper zurück, da sein Vertrag ausgelaufen ist, und wir erfahren, dass Victors ursprüngliche Identität ein unter Post Traumatic Stress Disorder leidender Afghanistan-Veteran ist. Echo versteht, was es bedeutet, wenn jemand aus seinem Vertrag entlassen wird (sie sagt zu Sierra: „He’s not coming back“), aber weder Sierra noch Victor begreifen, was sie meint.
Einerseits haben wir vorher schon gesehen, wie verankert Victors Liebe zu Sierra ist, ergo scheint das Heilsversprechen der fünf spurenlos vergangenen Jahre schon allein deswegen gescheitert, auch wenn Anthony glaubt, vom Moment des mind wipes bloß ein paar Sekunden entfernt zu sein, und Boyds „Congratulations, you’re a free man“ ist, wie wir seit November/Madeline wissen, auch eine ganz große Lüge (das erste, was das Dollhouse nach der „Rückgabe“ tut, ist eine Liste an Terminen für check-ups zu erstellen, die Architektur bleibt erhalten. „No one ever really leaves here, do they?“). Victors „altes Leben“ ist ein anonymes Hotel, in dem er zwar die Vorteile genießen kann, Geld zu haben, aber sonst nichts funktionieren will. Im Fernsehen ist immer noch der gleiche Krieg zu sehen (die zufälligerweise just in time angekündigte Truppenaufstockung in Afghanistan ist ein Zufall, der passt – der „Forever War“ ist auch nach fünf Jahren, die in einem Augenzwinkern vergangen sind, nicht vorbgei), und in einem Club, beim Versuch, wieder Teil einer Gesellschaft zu werden, sieht er in einer fremden Frau Sierra (und realisiert, dass sein „do we know each other“ in diesem Kontext wie eine schlechte Anmache rüberkommt, die ihn blamiert).

„Where Do I Sign Up?“


Was von Anthony nach den fünf Jahren “Dollhouse” übrig bleibt, ist die eine Sache, die er glaubt, gut zu können: Soldat zu sein. Also wird er von einer Rossum-subsidiary rekrutiert (natürlich hat Rossum einen military defense contractor – it’s the accessory of the 21st century), der die Technologie genau so verwendet, wie man das vermuten würde: um die ultimativen Soldaten zu erstellen, die ein gemeinsames Bewusstsein teilen, deren Individualität ausgelöscht ist. Sierras Analyse von Victor/Anthonys Bewusstseinszustand ist dabei überraschend akkurat: „he’s not ready to be by himself“. Literally.

Echo

Echo ist in dieser Folge im Hintergrund, obwohl sie ihren ultimativen super-hero-Moment bekommt, viel mehr noch, als ihr „big escape“ in „Meet Jane Doe“: hier bekommt sie endlich den größeren Gegner präsentiert, ein Ziel, das größer ist, als all die anderen aus dem Dollhouse zu befreien. Echo beginnt zu verstehen, wie gefährlich Rossum ist, und dass diese Technologie weit mehr ist als bloß das LA Dollhouse und Adelle DeWitt. Die conspiracy breitet sich aus, als Topher, Boyd und Ivy Echo mit all den Fähigkeiten programmieren, die sie für einen Kampf gegen eine gleichgeschaltete Armee braucht (Hello „Matrix, Hello, River Tam) – das ist der konsequente nächste Schritt nach der Selbst-Realisierung, Echo Version von „with great powers“, in dem sie ihr ganzes Potential ausschöpft (ein Moment, der ohne das „I am not Caroline“ überhaupt nicht möglich wäre). Und wieder bewegen wir uns mit Lichtgeschwindigkeit weiter, statt in kleinen, subtilen Schritten Richtung Apokalypse („Stop Loss“ war gefühlt eine ganze Staffel in einer Folge, oder?).

Ballard

Pauls story diese Folge ist kurz, aber wichtig: aus dem Jäger des Dollhouses wurde der heimliche Komplize, der sein Verhalten immer weniger rechtfertigen konnte, dann der Rebell, der Echo außerhalb darauf vorbereitet, wieder zurückzukehren, um ihre Mission zu erfüllen (ohne ganz zu verstehen, dass Echo Echo und nicht Caroline ist), und nun, konsequenterweise, ein Doll: Denn nur mit der doll architecture kann er gerettet werden, und damit wird Tophers magic chair wieder zu dem, was Topher sich von Anfang an eingeredet hat (vor allem über Sierra).

Adelle / Echo
Boyd: “You want her to suffer.”
Adelle: “Pain reveals who we really are. Let’s find out who she really is.”
Wissen wir, wer Adelle wirklich ist, jetzt, wo wir gesehen haben, wie sie aussieht, wenn sie Schmerzen hat? (noch nicht). Für mich funktioniert die Transformation von Echo zum programmierten Superhelden (in Tophers magic chair) und die von der gebrochenen Adelle zurück zu „Cruella DeWitt“ in den Dollhouse-Duschen besser als die generische Supersoldatenstory. In „Stop Loss“ ist sie erstmals ganz oben (nach Rogers Zurückweisung), und dann kommt man kaum mit, die Gläser zu zählen, die sie leert. Die Konfrontation mit Echo ist der perfekte Moment („a long time coming“), und das erste Mal, dass sie sich auf Augenhöhe begegnen (nachdem Adelle sich dazu entschieden hat, Echo dafür zu quälen, dass sie Informationen vorenthält, und um ihre Grenzen auszutesten).
Adelle: “All those people in your head, I know their deepest darkest secrets. You’re forgetting: I put them there in the first place.”
Echo: “So now you’re taking credit for making me. You didn’t make me. I made me. You may think all these people knocking around in my head are useless, but that’s forty more brains than you have. So I think we can agree that I’m smarter, tougher, and a whole lot scarier than you could ever hope to be.”
Adelle: “If you’re so powerful, why are you still in my house, sneaking around, trying to find your comatose boyfriend.?”
Echo: “Lady, if I wanted to be somewhere else I would be, but there’s work to do here. Now you can be on my side, or you can be on Rossum’s. But the time for playing both is over.”
Echo hinterfragt Adelles Allianzen, aber Adelle trifft in diesem Zustand keine Entscheidungen: sie “erschafft sich selbst” in dem Moment, in dem sie mit dem Trinken aufhört (nachdem sie an ihrem Schreibtisch aus der alcohol-induced Bewusstlosigkeit aufwacht, einen Anruf von Rossum bekommt, dass Echo gerade dabei ist, eigenhändig eine ganze Armee auszuschalten, und realisiert, wie sehr ihr Haus außer Kontrolle ist)
Boyd: I’m saying that you’re a drunk. You’re obsessed with keeping Echo under your thumb, and you’re doing everything to keep Harding smiling. We may have not agreed in the past, but at least we put this house and the Actives first. What happened to that woman?”
Adelle: “She’s standing in front of you.”
Boyd: “No she’s not. If you don’t find her soon, you’ll lose control of this house and I’ll be the one knocking down you house.”
Adelle: “I hope it doesn’t come to that, Mr Langton.”
Das Timing ist so perfekt, dass die neue, noch härtere Adelle genau in dem Moment erscheint, als Echo Priya (die einzige Person, die selbstständig genug ist, um Victor zu retten) und Anthony befreien will („There is no reason to wait until I free everybody else.”) – und der remote wipe wiederum allem ein Ende setzt, weil es kein einfaches happy end geben kann.
Wir sehen die Oberfläche der neuen Adelle (gekämmt, streng, tough), aber wir haben noch überhaupt keine Ahnung, wer sie ist, was sie will, und „Dollhouse“ funktioniert meistens am besten, wenn der Zuseher zu wenig Informationen über die Ziele und Grenzen der Charaktere hat, und deswegen gnadenlos überrascht wird (wie Claire Saunders am Ende von „Needs“).

Adelle: “All of Rossum is chattering about how you single-handedly defeated an entire army. Harding is so impressed by your performance that he’s devising ways to turn you into a weapon.”
Echo: “Guess we know whose side you came down on.”
Adelle: “I told him that you’re far too dangerous, there’s no way to control you.”
Echo: “But you’re still going to hand me over to him?”
Adelle: “No. You’ve disrupted countless engagements, brought Alpha into my house, you’ve deceived me, with the help of poor Ballard. Dragged Topher, and Boyd into the fun, and now Victor and Sierra. You leave a wake of destruction wherever you go. There’s only one place for a doll that is as irreparably damaged as you.”
Echo: “The attic.”
Adelle: “They say it’s whatever hell you imagine, but I think it’s something far worse.”
Und damit geht Echo down the rabbit hole.

Random stuff:

Die group-mind storyline hätte für eine ganze Staffel gereicht – und das ist immer noch genau das gleiche Bild von Militarismus und Uniformismus, das wir schon aus der vierten Staffel „Buffy“ kennen (bloß sind es jetzt Borg, keine Zombies).

By the way, die direkte Borg-Referenz, die sich angeboten hätte, wäre wahrscheinlich too obvious gewesen (und die obligatory Star Trek Referenz hatten wir schon in „The Public Eye“, remember?)

Tophers „get her a beer“ nachdem er Priya aufgeweckt hat und zugeben muss, dass er die Erinnerungen an Nolan nicht löschen konnte („You promised I wouldn’t remember“), weil sonst ihre Liebe für Victor verloren gegangen wäre. Funny and sad and …..

Der cut von Anthony in der Badewanne zu Sierra in ihrem pod: Pitch-perfect. Aber ich beginne zu glauben, dass etwas furchtbar schief gehen muss, weil Joss und die große Liebe? DOOMED.

Hyperion-Hotel Referenz. Aww.

Adelle DROOLS. Lol. That’s all I have to say (also, how amazing was Olivia Williams in this episode?)

Der ganz kurze Moment am Ende, in dem Adelle Topher androht, seine Identität zu “stehlen” und jemand anderen damit zu imprinten, wenn er sich weigert, ihren Befehlen zu folgen.

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