Friday 6 November 2009

The Mountain Goats - The Life of the World to Come

Zwischen dem Vorgängeralbum "Heretic Pride" von 2008 und "The Life of the World to Come" liegen mindestens zwei weitere Veröffentlichungen von John Darnielle: die EP "Black Pear Tree" mit der Gitarristin und Sängerin Kaki King (die es als erste Frau auf die "Guitar God"-Liste des Rolling Stone Magazines geschafft hat), und "Moon Colony Bloodbath" mit John Vanderslice, ein Konzeptalbum zu einem Mondkolonienblutbad (oder spezifischer: "a concept album about organ harvesting colonies on the moon."). Das gibt die unglaubliche Bandbreite Darnielles Werke in etwa wieder.
Aber im Mittelpunkt steht immer die Idee, sich sich an persönlichen Geschichten abzuarbeiten, egal, ob es dabei um eine Death Metal Band in Denton oder einen Mann, der über seine letzte Beziehung nicht hinweg kommt, geht.
Das erste, was bei "The Life of the World to Come" ins Auge sticht, sind die Songtitel: Bibelpassagen. Die Bandbreite biblischer Motive, von Hoffnung, Verzweiflung, Rachsüchtigkeit, Wut, hat schon Pedro the Lion beziehungsweise sein Alter Ego, David Bazan, beschrieben, der auf seiner diesjährigen Veröffentlichung "Curse Your Branches" so intensiv wie kaum jemand zuvor den Glaubensverlust und den Kampf gegen eine Sucht verarbeitet hat.
Die Geschichten, die hier erzählt werden, haben die verschiedensten Motive. In "Genesis 3:23" kehrt jemand in das Haus seiner Jugend zurück, bricht ein, sieht sich um, erinnert sich an das eigene Scheitern:
"Fight through the ghosts in the hallway
Duck and weave
Stand by the door with my eyes closed
When it's time to leave"

Genesis 3:23
Andere Charaktere warten auf ihren Tod, oder betrauern den Verlust eines Freundes, oder einer großen Liebe. Die kleinen Geschichten mit den großen Motiven im Hinterkopf erzählen zu können macht einen guten Songwriter aus - und John Darnielle beherrscht diese Kunst perfekt.

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